Oft musste man sich in den vergangenen 10 Jahren fragen, wie dumm Menschen sein können. So war es beispielsweise auffällig, dass die Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen immer nur reagierten, statt zu agieren. Nach dem 11. September 2001 wurde reaktiv nach Teppichmessern im Gepäck von Passagieren gefahndet. (Die vorher offenbar immer problemlos von durchschnittlichen Reisenden mit sich getragen wurden.)
Nach dem missglückten Anschlagsversuch des sog. "Schuhbombers" wurden Schuhe der Passagiere untersucht. Und nachdem der CIA oder wer auch immer von der Möglichkeit von Zwei-Komponenten-Sprengsätzen sprach, waren Flüssigkeiten, Deodorant und teure Hautcrèmes im Handgepäck verboten. (Gegen Flüssigsprengsätze in Weinflaschen im aufgegebenen Gepäck dagegen hatte man nichts einzuwenden.) All diese Maßnahmen haben die Industriestaaten und Konsumenten Milliarden gekostet und rein gar nichts an tatsächlicher Sicherheit gebracht - ausser dem schrittweisen Abbau der bürgerlichen Freiheitsrechte.
Als ich mich damals über diese "Security" mokierte, sah mich ein Kollege völlig verständnislos an: Ich sagte damals sinngemäß: "Wenn man den Leuten noch ein Stöckchen hinhält und sagt, es diene der eigenen Sicherheit, wenn sie darüber springen - dann würden die das auch noch tun." Um diese Worte und die Sinnlosigkeit zu unterstreichen, verwies ich den Mann auf die simple Tatsache, dass bei der Security eines jeden deutschen und europäischen Airports ausgerechnet die unter Generalverdacht stehenden Muslime doch diese Jobs für geringsten Lohn machten. Mein Hinweis, dass angesichts dieser Ausbeutungsverhältnisse ein cleverer Terrorfürst (der Osama bin Laden nun wirklich nicht unbedingt war) würde diese Systemlücke doch mit einem Koffer mit 100.000 US-Dollar und einem zweiten Koffer mit C4 locker ausnutzen können, wurde erst gar nicht verstanden. Für mich war dadurch offensichtlich, dass nicht bin Laden teuflisch intelligent, sondern die Menschen im Westen einfach nur dümmer waren.
Heute beweist sich diese Hypothese auf bemerkenswerte Weise:
Der "PI"-Denunziant Christian N. - im Fachjargon der deutschen Hassplattform "PI-News" auch "Spürnase" genannt - ist nun am 18. Juli 2011 n. Chr. tatsächlich darauf gestossen, dass mutmaßliche Muslime an genau diesen Schaltstellen des internationalen Sicherheitschecks sitzen:
Was etwas irritiert, ist, dass er seine Denunziation in einem genüßlichen Ton vorbringt, statt seinem Entsetzen Ausdruck zu verleihen, der doch mit dieser Botschaft impliziert sein müsste - schliesslich ist für jeden Menschenhasser von "PI" doch klar, dass eine Muslima eine Terroristin ist.
Es mag an der Tatsache liegen, dass die Gründer von "PI" (Stefan Herre, Jens von Wichtingen, Dr. Beate Klein etc.) ihre Konzentration zu sehr auf ihre paranoide Hetze gegen andere Ethnien setzen, statt die realen Gefahren zu erkennen.
Bei dem sensationellen Foto von Christian N. stellt sich die Frage, ob nicht der britische MI6 sich für den deutschsprachigen Denunzianten interessieren sollte, da dieser sicherheitsrelevante Einrichtungen in London fotografiert und ins Netz gestellt hat, die möglicherweise Terroristen nutzen könnten.