Samstag, 30. April 2011

Die Zeit der Hassprediger: Terry Jones, USA

Ich kann nicht beurteilen, ob sie jetzt vermehrt auftreten oder ob sie schon immer in dieser Dichte auftraten und ihre hässlichen Taten begingen und jetzt lediglich durch die vielfältigen Medien öfter ans Tageslicht befördert werden: Mir kommt es jedenfalls so vor, als sei das 21. Jahrhundert das der Hassprediger.

Hassprediger Terry Jones
Der US-Amerikaner Terry Jones hat es jedenfalls geschafft, die Früchte seines Hasses zu ernten, dessen Saat er vor einiger Zeit gesät hatte: Seine unermüdlichen Versuche, Öffentlichkeit durch Koran-Verbrennungen zu erzeugen, sind nun von tragischem “Erfolg” gekrönt worden. Jones hat Gleichgesinnte in allen Religionen und Terrororganisationen. Nach monatelangen Versuchen, Gegenreaktionen zu seinen Hassbotschaften und -taten zu erzeugen, ist es ihm nun gelungen, seine Pendants in Afghanistan zu aktivieren: Bei einem Angriff von zuvor aufgehetzten Menschen wurden im nördlichen Afghanistan drei UNO-Mitarbeiter und 4 UN-Soldaten gelyncht. Damit hat der “Christ” Terry Jones seinen bisher grössten Triumph erlangt: 7 Tote.

Und wieder beweisen diese Taten nur eines: Hassprediger müssen niemals selbst dran glauben. Es trifft immer nur Unschuldige.

Freitag, 29. April 2011

Dänische Menschenhasser errechnen "Ausländer-Kosten"

Man kennt es aus alten Filmen, in denen weisse Männer mit Waffen sagen "Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer!" (oder respektive "Nur ein toter Nigger ist ein guter Nigger!"). Die Menschenhasser dokumentierten mit diesem hässlichen Satz den Wert ihrer Opfer.
Gute Ausländer: billige Arbeitskräfte, die sich für das Gastland kapputt machen.

Die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“, die schon vor ihrem Erfolg mit den so genannten "Mohammed-Karrikaturen" auf Meldungen über Migranten setzte, berichtet stolz, Dänemark habe mit seinen rigiden Ausländer-Gesetzen seit 2002 bereits 5.1 Milliarden Dänische Kronen (0.68 Mrd. Euro) "gespart".
Eine gewisse Ähnlichkeit mit den beiden hässlichen Sätzen der Rassisten weiter oben ist nicht zu leugnen.
Für welt.de sind Migranten offensichtlich Muslime.

Für spiegel.de sehen Migranten aus wie arabische Jugengangs.

Die dänischen Menschenhasser zeigen damit deutlich, dass Migranten nur solange erwünscht sind, wie man sie profitabel ausbeuten kann. Paradebeispiel und Muster-Ausländer waren früher die Gastarbeiter vom Typ "Ali", wie sie Günter Wallraff in seiner Dokumentation Ganz unten nachzuspielen versucht hat.
Und sie suggerieren, dass Migranten heute im Zeitalter des fehlenden unendlichen Wirtschaftswachstums nur "Sozialschmarotzer" am dänischen Sozialsystem seien. 

Donnerstag, 28. April 2011

Segregation: In memory of L. Alex Wilson

Der Begriff Integration ist - wie alle in diesem Zusammenhang erfundenen oder benutzen Termini - in Deutschland ins Negative verkehrt worden. Die üblichen Menschenhasser aus dem rechtsextremistisch-chauvinistischen Lager wie "PI-News", einer von Stefan Herre und Jens von Wichtingen gegründeten Hasspredigerseite, nutzen ihre destruktive Kreativität mindestens im süffisanten Stil von Julius Streichers Nazi-Zeitung Der Stürmer, um ihn weiter zu denunzieren.
Reporter L. Alex Wilson wird vom rassistischen Mob angegriffen
Integration ist keineswegs ein neuer Begriff. Er wurde beispielsweise als Gegenstück zum allgemein unbekannten Wort Segregation schon Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit den "Little Rock Nine" genannt. Dieses historische Beispiel zeigt allen, wie der Hass auf Minderheiten aus heutiger Sicht schier unglaubliche Ausmaße annehmen kann und nette Nachbarn ihre christliche Nächstenliebe (oder welcher Religion auch immer sie folgen mögen) vergessen lässt.

Einen vergessenen Helden, der bei den hässlichen Vorfällen in den USA 1957 an der Little Rock Central High School verletzt wurde, gebührt Ehre - weil er seine Würde während der Angriffe auf ihn nicht verlor und keine Gewalt gegen seine Angreifer anwandte. (Legitime Notwehr wäre ihm sicherlich auch zum Verhängnis geworden - entweder durch den hysterischen weissen Mob oder durch die örtliche Justiz.)
Sein Name ist L. Alex Wilson, Chefredakteur des  Tri-State Defender of Memphis. Er war als Reporter vor Ort in in Little Rock (Arkansas/USA), um über die Integration der ersten schwarzamerikanischen Schüler/innen in eine Sekundarschule zu berichten, als ihn der Mob weisser Menschen grundlos angriff und verprügelte, am Ende schliesslich sogar einen Ziegelstein an den Kopf warf.

Hassverzerrte weisse Gesichter am 23.09.1957
Die Bilder zeigen nur einen Teil der Gewalt, aber dafür eindrucksvoll, mit wem man es zu tun hat. Die Hass verzerrten Gesichter entblößen die Täter in beeindruckender Weise.

Der amerikanische Comedian Bert Williams soll einmal gesagt haben: »Es ist keine Schande, schwarz zu sein. Aber es ist enorm ungünstig.«
Vieles in der deutschen Integrationsdebatte deutet darauf hin, dass sich bestimmte Dinge möglicherweise niemals ändern werden. Aber das macht die Situation nicht akzeptabler. Längst haben sich Stigmata und Menschenhass von einer scheinbar kulturell-religiösen Angelegenheit in eine chauvinistisch-rassistische Richtung entwickelt.

Unter Applaus kann ein Ministerpräsident Horst Seehofer verkünden, er werde "bis zur letzten Patrone gegen Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme" kämpfen. Diese Art der Denunziation war man ja bisher nur von NPD und "PI-News" gewohnt, jetzt wird sie gesellschaftsfähig gemacht. Man könnte an dieser Stelle noch versuchen, eine Art Differenzierung vorzunehmen und zu interpretieren, der CSU-Politiker meine hier lediglich die Einwanderer, die Deutschland sich selbst aufbürdete, indem es länger als 12 Monate brauchte, um die Identität der "Flüchtlinge" zu prüfen und ihnen somit den Daueraufenthalt erst ermöglichte, aber wie wir ja schon am neuen Bundesinnenminister Friedrich (CSU) sehen, ist eine Differenzierung gar nicht wichtig. Und selbst wenn diese vorgenommen würde - spätestens mit der Arbeitslosigkeit würde ein 30 Jahre lang gearbeitet habender Migrant die Sozialsysteme in Anspruch nehmen können - was er ja nach Ansicht von Seehofer und Seinesgleichen aber nicht dürfen können soll. Bis zur letzten Patrone.
Würdevoller Alex Wilson gegen widerwärtig feige Rassisten
So ungefähr stelle ich mir das Leben von L. Alex Wilson vor - ein Mensch, ein Bürger, ein Amerikaner, der nur so lange in Frieden arbeiten und leben durfte, solange sich kein weisser Amerikaner daran störte. Das ist die Integration, die man anscheinend auch im Deutschland des Thilo Sarrazin meint.

Mittwoch, 27. April 2011

Menschenhasser übernehmen Ungarn

Die Europäische Union (EU) stellt sich gerne als Hüterin der und Kämpferin für Menschenrechte und Humanismus dar - solange es nicht die Geschäftspartner Volksrepublik China, Russland oder die USA betrifft.

Nachdem seit einiger Zeit ein Rechtsruck in der EU stattfindet, wird es jedoch schwierig für die heldenhaften Kämpfer für Recht und Freiheit. Als jüngstes rechtsradikales Mitglied scheint sich nun ausgerechnet das erst vor 21 Jahren von der realsozialistischen Diktatur befreite Ungarn aus dem segensreichen Kokon der Demokratie zu verabschieden: Erst vor wenigen Monaten noch hatte die aus den Parlamentswahlen im April 2010 hervorgegangene Regierung des Wahlbündnisses aus Fidesz und KDNP mit ihrer gewonnenen Zweidrittelmehrheit die Pressefreiheitquasi abgeschafft. Ministerpräsident Viktor Orbán macht seither deutlich, was er von Demokratie, Pluralismus und Ethnien hält - nämlich gar nichts.
"Ungarisch": Die Ungarn zeigen ihren Minderheiten ihre christliche Nächstenliebe.
Nachdem bereits am vergangenen Karfreitag ein Militärmanöver einer rechtsradikalen "Wehrsportgruppe" dafür gesorgt hatte, dass 450 Roma ihr Dorf Gyöngyöspata fluchtartig verlassen mussten und die ungarische Regierung sich nicht zu schade war, sogar nach gut gelernter realsozialistischer Diktatorenlesart verlauten zu lassen, die Roma hätten lediglich einen "Ausflug" in Bussen des ungarische Roten Kreuzes gemacht, ist der Lack nun endgültig ab:

Die Menschenhasser haben die durch "Bürgerwehren" faktisch das Leben in Ungarn übernommen und schlagen zu, wann und wo es ihnen beliebt. Wie Metastasen breiten sich die Menschenhasser in Ungarn und dem Rest der Europäischen Union aus. Und niemand stemmt sich dagegen.

Die Niederlande haben ihren Geert Wilders, die Franzosen ihre Marine Le Pen und die Ungarn ihre Bürgerwehren. Deutschland hat bisher lediglich einen schnauzbärtigen Kleinbürger namens Thilo Sarrazin.

Dienstag, 26. April 2011

Gier und Grössenwahn von Menschenhassern

Ein besonders erfolgreiches Exemplar von Menschenhassern treibt sich schon seit geraumer Zeit in Deutschland herum. Während viele seiner Art nichts weiter als ihren kleinbürgerlichen Beruf oder ihre unbedeutende Existenz haben, sieht die Sache bei ihm schon anders aus - er war Dank seines SPD-Parteibuches immer gut versorgt. Und heute macht er seinen Menschenhass zu Geld.

Schon als Thilo Sarrazin “nur” Finanzsenator über dem Regierenden (SPD-)Bürgermeister Klaus Wowereit war, erinnerten seine bauernschlauen Sprüche an jemanden, der sich selbst auf einer hohen Ebene wünschte und auf die meisten Menschen herabsah - während er (im wahrsten Sinne des Wortes) nach weiter oben schielte.
Thilo S.: Mein Wille geschehe!
Seine Handbuch-Empfehlungen für Hartz IV-Bezieher lasen sich bereits wie ein dreistes Plagiat von Jean-Jacques Rousseau, der 1782 den Satz “S’ils n’ont plus de pain, qu’ils mangent de la brioche.” (Wenn sie kein Brot mehr haben, sollen sie doch Kuchen essen.) prägte, der irrtümlicherweise immer gerne Königin Marie Antoinette zugeschrieben wird, und den sie angeblich geantwortet hätte, als ihr berichtet wurde, die Armen in der Bevölkerung hätten kein Brot zu essen. Sarrazin als feister und arroganter Adliger, der denen verächtliche Ratschläge verpasst, die seinen Dienstwagen morgens auf dem Weg von der herrschaftlichen Residenz ins herrschaftliche Büro eben diesen mit ihren Fahrrädern behindern.

Dr. gen. Sarrazin ist sicherlich kein Rousseau und auch keine Königin, hat aber eindeutig das Verächter-Gen eines Hjalmar Schacht, des ehemaligen Reichsbankpräsidenten und Reichswirtschaftsministers unter dem Österreicher Adolf Hitler - wenn auch nicht dessen hohen IQ, denn dazu reichten die arischen Gene seiner Eltern offenbar nicht aus. Gleichwohl besitzt Thilo Sarrazin eine Bauernschläue, die so manchen Bauern vor Neid erblassen liesse. Schliesslich hat er - wenn auch mit Hilfe von professionellen Verlegern - seine gezielt ausgewählten Hetzereien in ein beträchtliches Vermögen umgewandelt, also quasi sein Hobby zu Geld gemacht.

Er wusste: Es muss doch einfach noch mehr Deutsche wie ihn geben, Hass zerfressen und missgünstig, mordlüstern und neidisch auf die scheinbar faulenzenden und lachenden Muslime und “Neger” in Deutschland, die ohne einer produktiven Arbeit nachzugehen, allein von seinen Steuern leben und ihn auf der Strasse auslachen, während sich seine Dienstlimousine viel zu langsam fahrend an ihnen vorbeizwängen musste.

Und Recht hatte er! Unter den mittlerweile nur noch 65.8 Millionen “reinen” Deutschen, die sich 2009 schon 16 Millionen Menschen mit dem berühmten “Migrationshintergrund” gegenübersahen, finden sich bereits über 650.000 weitere Menschenhasser, die ihm mehr Geld hinterherwarfen als 5 Wochen lang in die Lottoannahmestellen. Dies sind zwar nur knapp 1% der “reinen” Arier in Deutschland, aber dafür die mit Abstand intelligentesten, denn schliesslich zeichnet sich die Intelligenz durch Faulheit aus: Lieber zahlt man 22,99 Euro, statt sich auf der Webseiten der diversen Statistiker seine eigene Statistik nach Wunsch zusammen zu stellen und dabei Fehler zu machen, die ein Sarrazin getrost ignorieren kann, weil sich niemand die Mühe macht, seine eigenen zu suchen. Und falls doch, kann er immer noch sagen, dass Menschen eben manchmal kleine Fehler machen. Selbst er, der reine Arier vom Stamme Nimm.

Auch wenn sich Sarrazin ohne Zweifel gerne mit dem ehemaligen Reichsbankpräsidenten vergleichen würde, einen IQ von 143 Punkten erreicht er sicherlich niemals. Dafür hat er allerdings das Gier- und Grössenwahn-Gen des Hjalmar Schacht, das auch mit dessen Heldenwahn-Gen gekoppelt ist: Während der alte Hjalmar in seinen widerwärtigen Memoiren sich damit brüstete, er habe “Juden gerettet” (die er in Wirklichkeit widerwärtig skrupel- und schamlos ausbeutete), suhlt sich Thilo in der Heldenrolle des Siegfried, der den muslimischen Drachen herausfordert, um das deutsche Volk und seinen überlegenen Gen-Pool vor den Moslemhorden zu retten.

Sarrazins Grössenwahn beschreibt niemand besser als er selbst: In einem bedauerlicherweise wenig beachteten Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 25. Dezember 2010 beschreibt er eindrucksvoll, wie er allein eine “Staatskrise” hätte auslösen können - und nur seiner Vernunft und seinem Entgegenkommen sei es zu verdanken gewesen, dass dies dem deutschen Volke erspart blieb.